Sonntag, 12. August 2012

76 und 101


Das Datum für die beiden letzten Wüstenrennen in diesem Jahr rückt näher. Noch 76 Tage bis zum Rennen im Backofen der Sahara und 101 Tage bis zum Rennen im Gefrierschrank der Antarktis. Und wer jetzt gut im Kopfrechnen ist, hat sicherlich schon gemerkt, dass die Zeit zwischen den beiden Temperaturextremen ziemlich knapp ist. Gerade mal drei Wochen bleiben mir um mich zu regenerieren. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Beides ist reizvoll und aufregend zugleich. Meine Kleidung für den Ofen in Ägypten wird sicherlich ziemlich leicht und locker ausfallen, wohin gegen ich für die Antarktis auf pure Daune setze. Im Informationsdossier für das Eisschrankabenteuer steht geschrieben, dass eine Übernachtung an Land möglich sei. Land bedeutet hierbei, dass wir auf einer Insel im Zelt und Schlafsack nächtigen werden. Ich weiss schon, warum ich im Moment viel in der Sauna trainiere und das Rennen in der Sahara kurz vorher ist. Naja, warten wir es mal ab. Denn die kalten Temperaturen bin ich ja eigentlich gewohnt.
Wie bereite ich mich also auf diese heissen und kalten Temperaturen vor? Da es im Moment auch im Engadin sehr warm ist, lege ich meine Trainingseinheiten gerne auf die Mittagszeit, wenn die Sonne so richtig schön brennt. Zudem geht’s einmal pro Woche in die Sauna. Im Moment schaffe ich es in der Biosauna bei 50 Grad den Stepper für 15 Minuten zu quälen. Bereits nach fünf Minuten öffnen sich meine Hautporen und der Schweiss strömt. Der Stepper quietscht und ächtzt als ob er jeden Moment auseinanderfallen würde. Das Metall ist nachher so heiss, dass man sich Brandmale holen kann. Im Anschluss geht’s dann nach einem Eisbad für 20 Minuten in die finnische Sauna. Die 90 Grad sind grenzwertig. Aber hier kann ich mein Mentales Training sehr gut anwenden und weiter an der Konzentration arbeiten. Während ich da so vor mich hin schwitze, stelle ich mir vor, dass ich auf einer Skitour im tiefsten Winter bin und mir sehr kalt ist. Ich stelle mir jegliche Szene vor und arbeite mit allen Sinnen: Ich fühle die Kälte auf meiner Haut, ich atme die Kalte Luft mit der Nase ein. Ich höre den Schnee unter mir knirschen und fühle meine automatisierten Bewegungen. Alle Sinneskanäle sind offen und senden permanent Informationen. Die Art der Sinneswahrnehmung in Kombination mit einer real erlebten Situation helfen mir, schwierige oder grenzwertige Situationen zu überstehen. Und je öfter ich es mental trainiere, desto leichter ist es abrufbar.
Da ich hier im Engadin keinen Sand habe und das Meer fünf Stunden entfernt ist, gehe ich hin und wieder in die Sandgrube (4x4m) auf dem Sportplatz und renne dort meine Runden… Oder ich gehe auf die Almwiesen und schraube mich durch knietiefes Gras senkrecht die Berge hoch. Der weiche Boden kommt dem Sand schon entgegen. Es macht auf alle Fälle Spass, den Bergsommer mit allen Möglichkeiten zu geniessen und das Maximum herauszuholen. Meine Ausdauer ist sehr gut im Moment; die Muskeln, Sehnen und Bänder können jedoch noch an Festigkeit zulegen. Aber dafür habe ich ja auch noch Zeit.
Das Training:
Letzte Woche stand ein grosses Highlight auf meinem Plan. Ich hatte zum „Atacama Crossing Reunion“ geladen und der Einladung folgten sechs Mitläufer und Freunde. Joel aus Amerika, Alex und Luce aus England, Belinda (eigentlich auch Britisch!), Roberto und Kristina aus der Schweiz. Ein wildes Wochenende mit vielen Laufkilometern und kulinarischen Genüssen stand auf dem Programm. Es war einfach toll, alle wieder zu sehen und einige lustige Zeit zusammen zu verbringen. Die Fotos dazu findet ihr auf Facebook (ca. 150, danke Joel!).
Nun aber zu den letzten beiden Trainingswochen:
MO, 30.7.: Intensives Laufbahntraining mit meinen Kunden.
DI, 31.7.: Via Engiadina, 23km plus 250 Hm rauf und runter
MI, 01.08.: Val Roseg mit Trail, 22km plus 220Hm
DO, 02.08.: St. Moritz, Schanze, Talstation Corvatsch, Hossabar, Bergstation Furtschellas, Marmore und retour. 28km plus 1200Hm
FR, 03.08.: Muottas Schlarigna, 12km 1400hm rauf und runter.
SA, 04.08.: Hahnensee, Fuorcla Surlej, Val Roseg, St. Moritz, 26km, plus 2100Hm.
SO, 05.08.: Via Engiadina bis Maloja, Isola und retour, 40km, plus 800Hm.

MO, 06.08.: Intensives Training mit meinen Kunden.
DI, 07.08.: Speed Hiking bis Corviglia: je steiler desto besser!, Finnenbahn(auf 2400Hm) Intervalltraining plus HIIT (10x15 Sek Sprints bergauf), anschliessend bis auf Piz Nair und alles wieder retour bis nach St. Moritz. Ca. 24km plus 2400Hm.
MI, 08.08.: St. Moritz, Muottas Muragl und retour, ca. 17km, plus 1600Hm.
DO, 09.08: Intensives Training mit meinen Kunden.
FR, 10.08.: Val Roseg bis Hotel, ca. 24km.
SA, 11.08.: Pause
SO, 12.08.: St. Moritz, Morteratsch, bis Staumauer Lago Bianco und alles wieder retour, 47km plus 1200Hm.

Mein Musiktipp: Sofa Surfers "A word in a matchbox"




Atacaaaaaama Crossing!

Salomon ist voll im Trend!

Energie pur!

und die Schwiizer?

Roberto und Kristina

Luce und Joel

Belinda, ich, Alex

Das grösste Gummibärli der Welt?!


Haribo geht auch Trailrunning!


Proteine!

ups, alles leer!



1 Kommentar:

  1. wieder ein super Blog...würde nur zu geren die Gesichter der anderen sehen wenn du mit dem Stepper in der Sauna stehst;-) weiterhin alles Gute.

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