Sonntag, 27. November 2011

Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt


Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt

Bei mir brennt höchstens der Oberschenkel! Aber von weihnachtlicher Stimmung ist hier im Engadin nichts zu sehen. Der Winter lässt noch auf sich warten. Aber trotz brauner und grüner Wiesen hat die Tourismusdestination alles daran gesetzt, dass einige Skipisten am Wochenende eröffnet wurden. Zu meinem Erschrecken sind gerade ziemlich viele Schneefahrzeuge im Einsatz, um die Wanderwege mit Kunstschnee zu bedecken, so dass daraus Pisten für die Skifahrer entstehen. Innerhalb einer Stunde war der Weg von Marguns zum Lej Alv (Finnenbahn auf 2500hm) mit Schnee bearbeitet. So langsam muss ich nun einige schöne Trailrunningweg aus der Liste streichen.. Einer meiner Lieblingstrails ist aber noch fernab jeglicher Schneemassen, da mittags und nachmittags die Sonne die Wiesen aufwärmt und Eis und Schnee somit keine Chance haben. Hier mein Tipp: Man startet in St. Moritz Bad und läuft um den Champferersee in Richtung Silvaplana und weiter am See entlang in Richtung Sils. Von dort geht es steil bergauf auf meinen Lieblingstrail, auch Via Engiadina genannt. Über die Alp Suvretta und die Signalbahn bis zum Schellenursliweg und wieder zurück zum Ausgangspunkt. 35km und ca. 800hm rauf.
Mit diesem schönen Lauf beendete ich die Woche der Akklimatisierung. Meine Ferien im Flachland waren ja schon letzte Sonntag beendet. In den ersten drei Tagen liess ich es locker angehen und umrundete nur mehrmals den Champferersee in einem mir sehr unbekannten langsamen Tempo, dass selbst die Eichhörnchen stehen blieben. Ab Donnerstag kam steigerte ich dann auf 15, am Freitag auf 20 und heute, am Sonntag, schliesslich auf 35km. Und am Samstag bin ich ein bisschen die Pisten runtergerutscht. Da mich das aber nicht im Geringsten forderte, schnallte ich mir am Abend meinen Rucksack (Schlafsack und wieder meine beiden 2kg-Hanteln) auf und brach in einer fantastischen Abendstimmung zu einer 12km Runde auf.
Die Angaben meiner Wochenkilometer sind übrigens gar nicht richtig. Zu meinem privaten Training kommen ja auch immer noch die Trainings mit meinen Kunden. Hier renne ich ja auch noch einige Male und trainiere die Bauch,- und Rückenmuskeln sowie die Koordination und die Balance. Ich plane ab nächster Woche, die Joggings mit Rucksack zu absolvieren, so dass ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Mal schauen, was sich meine Kunden dann für neue Spitznamen für mich einfallen lassen. Ganz oben auf der Liste stehen im Moment: Wüstengazelle und Folterknetchtin. Wie nett. Hin und wieder bekomme ich aber auch Post von meinen Trainingskunden mit Geschenken. Das finde ich dann um so netter! 
Hier noch mein Musiktipp: Das "neue" Album von Incubus

Am Hahnensee

Präsente

Skifahren?

Via Engadina

Die Schatten werden immer länger, mein Atem auch!


Dienstag, 22. November 2011

Lastentier


Lastentransport am Niederrhein, Deutschland

Ich habe ein neues Unternehmen gegründet: Lastentransporte im Rucksack bis zu 10kg zwischen Dörfern und Städten am Niederrhein! Meine Firma befördert mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 10km/h Gegenstände und heisse Ware von A nach B. Oder anders gesagt: Laufen mit Rucksack macht macht Laune. Der Veranstalter schreibt diverse Gegenstände und Materialien vor, die man während des Wettkampfes immer im Rucksack dabei haben muss. Dazu zählen u.a. mindestens 2000kcal in Form von Riegeln, Gels und Trekkingnahrung (genau, diese eingeschweissten Tüten mit den herrlich klingenden Namen wie „Spaghetti Bolognese“). Ich finde ja, dass 2000kcal für einen Tag schweisstreibender Arbeit viel zu wenig sind. Also werde ich wohl noch ein paar Bifis und Bündnerfleisch extra einpacken. Was wiederum heisst, dass sich das Gewicht in meinem Rucksack erhöht. Also muss ich auch mit mehr Gewicht trainieren.  
Da ich aber noch nicht das Gepäck zusammen habe, musste ich mich nach alternativen Gegenständen umschauen. Das frisch angelieferte Kaminholz stellte sich als praktisches Material heraus. 5 Holzscheite ergeben in etwa 7kg, was für den jetzigen Stand des Trainings völlig ausreichend ist. Und so drehte ich wieder meine Runden durch die Felder und schaffte in der Woche ca. 90km.
Momentan warte ich auf meinen Trainingsplan von Dr. sportwiss. Argiris Vassiliadis, der mich zusammen mit Prof. Dr.med. Georg Predel von der Deutschen Sporthochschule trainingswissenschaftlich und medizinisch betreut. Argiris meinte, ich würde jetzt schon viel zu viel trainieren! Puh, damit kann ich leben. Ob das nun heisst, die Umfänge zu reduzieren oder einen extra Pausentag einzulegen weiss ich noch nicht. Vielleicht muss ich auch wieder fiese Tempodauerläufe an der aerob-anaeroben Schwelle machen. Diese Form des Trainings ist zwar sehr effektiv, aber eben auch sehr anstrengend. Man muss in einem hohen Tempo einfach mal durchlaufen. Zum Beispiel eine Runde im hohen Tempo um den Champferer See (5km), so dass man nur noch eine Staubwolke sieht. Ich bin gespannt.
Ich und mein Rucksack

Die heisse Ware: Kaminholz!
Meine Zeit auf Meereshöhe ist nun auch wieder vorbei. Ab sofort trainiere ich wieder in den Bergen zwischen 1800- 2000 Höhenmetern. Und solange der Schnee noch auf sich warten lässt, kann ich mein normales Programm abspulen: 20, 20, 20, 40, 20, 10, 10.

Montag, 14. November 2011

Jedem Jeck sing Pappnas


Der Dom und der Rhein

Auf der Deutzer Brücke: Schlösser als Liebesbeweis!
Am 11.11.2011 stand in meinem Trainingsplan dick und fett: Pause! Mit Kostüm rennt es sich ja nicht ganz so gut. Und somit durften sich meine Laufschuhe für einen kurzen Moment auch mal regenerieren. Und ich war als Schaf mit meiner Herde in der Kölner Südstadt unterwegs bei Wasser und Brot :-)
Die Woche verlief rückblickend betrachtet ganz gut, obwohl mir das Wetter auf Mallorca einen Strich durch die Rechnung machte. Der Wetterdienst meldete gar einen "Hurrican"! Da musste das Training am Strand leider ausfallen. Alternativ zog es mich in die wunderschönen Olivenhaine im Norden der Insel, wo ich über Steinwege bis auf knapp 900 Höhenmeter springen konnte. Die Aussicht war fantastisch! Der Trainingsumfang reduzierte sich deswegen auf 15km Einheiten plus Höhenmeter. Ich durfte wieder einmal feststellen, dass ich sehr gerne in unbekannten Landschaften renne: die Zeit vergeht schneller, ständig gibt es etwas Neues zu entdecken und man weiss nie, wie der Weg sich noch entwickelt. Klar könnte ich das im Vorfeld alles via google ausarbeiten: aber da ich die Spontanität so sehr liebe, gefällt mir diese Art der Landschaftserkundung viel besser. 
Mittwoch war dann wieder Laufen am Niederrhein angesagt, wobei ich drei Mal den See umrundete, einmal links rum, zweimal rechtsrum und dann doch noch einen Schlenker durch die Felder, um auf 23km zu kommen. Das nervt mich ganz schön! Es ist hier zwar sehr weitläufig, aber unendlich flach. Und ständig muss ich abbiegen! Zum Glück gibt es immer wieder Spaziergänger, die ich nach dem Heimweg fragen kann. Ich muss auch sagen, dass mir das Laufen auf Asphalt nicht so gut bekommt. Meine Waden sind nach den Einheiten meistens steinhart! Da hilft nur Spireamuskelöl und eine Massage.
Am Donnerstag war ich zur Leistungsdiagnostik an der Deutschen Sporthochschule Köln (Fotos folgen). Mein ehemaliger Prof Hans-Georg Predel und Dr. Argiris Vassiliadis kümmern sich fortan um meine Trainingsplanung und die medizinische Betreuung. Ich freue mich sehr und bin gespannt, wann ich dann endlich mal an mein Leistungslimit stossen werde!
Die restliche Woche habe ich dann in Köln verbracht und habe am Rheinufer meine Kilometer gezählt. Vom Norden in den Süden, von linksrheinisch nach rechtsrheinisch. Das Wetter war fantastisch und somit konnte ich die Strecken in meiner alten Studentenstadt richtig geniessen.
In der kommenden Woche stehen wieder längere Läufe auf dem Plan, sowie kürzere Einheiten mit Rucksack und Gewicht.
Kilometerumfang insgesamt: 110km 
Mein Musiktipp (beste Liveperformance= das Konzert gönnte ich mir zum Abschluss meiner Köln-Woche!) Death Cab For Cutie
http://www.youtube.com/watch?v=kNo5ciKK9hM
 

Sonntag, 6. November 2011

Trainingslager auf Mallorca

Tägliche Trainingseinheiten in der Bergwelt! Mallorca hat definitiv mehr zu bieten als Ballermann und Eimersaufen! Hier in Soller in der Nähe von Deia gibt es eine ziemlich schöne Berglandschaft, die sich ideal für koordinative Verticallaeufe eignet! Bergauf auf knapp 900m durch wilde Olivenbäume und über Stock und Stein. Nur das Wetter könnte etwas besser sein.Ich habe ein absolutes Tief erwischt! Regen und Sturm wechseln sich alle 5 min ab...
Ich bin gespannt, ob ich morgen mal an den Strand gehen kann!